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1. Bilder zum Gebrauche beim Geschichtsunterrichte zunächst in deutschen Taubstummen-Anstalten - S. 11

1882 - Düsseldorf : Schwann
— 11 — Doch er gab seinen Plan nicht auf. Zunächst begab er sich wieder nach- Frieslaüd, um den H. Willibrord zu unterstützen. Nachdem er sich hier drei Jahre lang zum Missionare ausgebiloet hatte, kam er nach Hesseu. Hier fand er Aufnahme. Bald hatte er mehrere Vornehme für feine Lehre gewonnen, und die Zahl der Gläubigen wuchs mit jeden: Tage. Er stiftete eine christliche Gemeinde und spendete fast täglich das Sakrament der h. Taufe. Emst feierten die heidnischen Hessen unter einer alten Eiche, welche als heilig galt und dem Thor geweiht war, ein großes Fest. Mutig trat Bonisatius unter die Menge und sprach: „Weshalb betet ihr falsche Götter an? Es giebt nur einen wahren Gott. Thor ist ein Götze. Diese Eiche will ich fällen und Thor wird es nicht verhindern können." Bonisatius griff nach der Axt und führte gewaltige Schlüge gegen die Eiche. Bestürzt standen die Heide« da und hofften, Thor werde feine Blitze senden, und Bonisatius zu töten. Die Eiche wankte und fiel; Thor vermochte es nicht zu hindern. Da sahen die Heiden, daß Thor ein schwacher, ohnmächtiger Götze war und sie glaubten an Christum und ließen sich taufen. Aus dem Holze der Eiche ließ Bonisatius eine hölzerne Kapelle auf demselben Platze errichten. Später wurde dieselbe durch eine steinerne ersetzt, welche noch heute auf dem Hitlf ent) er ge steht und dem h. Bonisatius geweiht ist. Auch in Thüringen und Bayern bekehrte Bonisatius die Heiden und errichtete mehrere Bischofsitze. In Fnlda gründete er eine Klosterschule. Aus dieser Schule gingen Erzbischöfe, Bischöfe, Priester, Mönche, Künstler und Handwerker hervor. Bonisatius wnrde später Erzbischof von Mainz. Mit Erlaubnis seiner geistlichen Obrigkeit Übertrug er diese Würde seinem Schüler Bnllns und durchzog dann selbst als ehrwürdiger Greis Friesland, predigte und taufte. _ In Holland schlug er an der Zuyderfee fein Zelt auf. Eines Tages erwartete er neu bekehrte Christen, um ihnen die h. Firmung zu spenden. Aber statt der Christen kam eine wilde Rotte böser Menschen, bewaffnet mit Äxten und Spießen. Schimpfend und höhnend schlugen sie den frommen Greis samt feinen Begleitern nieder. Willig und ohne Klagen starben alle den Märtyrertod um Christi willen. W iederholnn gsfragen. Welche Namen führt Bonisatius auch sonst noch? Wo machte er die ersten Bekehrungsverfuche? Erzähle, wie er die H. Eiche des Thor gefällt! Wie und wo starb er?

2. Bilder zum Gebrauche beim Geschichtsunterrichte zunächst in deutschen Taubstummen-Anstalten - S. 19

1882 - Düsseldorf : Schwann
Friede in seinem Lande hatte, kamen anch plötzlich die Ungarn Wieder. Da hielten alle Deutsche zusammen wie Brüder. Am 10. August 955 stand das deutsche Heer kampfbereit bei Augsburg am Lech. Nachdem alle vorher durch frommes Gebet Gott um Hilfe und Beistand angerufen, rückten sie gegen das große Heer des Feindes vor. Heftig entbrannte in der ganzen Sch'lacht-utie der Kampf. Lange hielten die Ungarn Stand. Es war ein heißes Kämpfen. Zuletzt mußten sie fliehen. Verfolgt von den Deutschen entkamen mir wenige. Der größte Teil fiel im Kampfe, die andern ertränke,: im Lech oder verbrannten in den Häusern, Wo sie sich versteckt hatten. Von der Zeit an kamen die Ungarn nie wieder nach Deutschland. In Italien besiegte Otto einen aufständischen Fürsten und ließ sich, wie früher Karl der Große, vom Papste zum römischen Kaiser krönen. Nach vielen schweren und siegreichen Kämpfen und nach einer langen und glücklichen Regierung starb er im Jahre 973 und wurde in Magdeburg begraben. Wiederh olungsfragen. ^ Wer folgte Heinrich I. in der Regierung? Warum heißt er Otto der Große? Welchen gefährlichen Feind besiegte er? Wer hatte die Ungarn schon früher besiegt? 10. Der erste Lreuwg. Das Land, wo unser göttlicher Erlöser geboren, wo er lebte, lehrte, Wunder wirkte, litt und starb, war den Christen stets heilig und ehrwürdig. Deshalb wallfahrteten zu allen Zeiten fromme Christen nach Palästina, um am Grabe des Erlösers zu beten und für ihre Sünden Buße zu thun. Als aber im Jahre 1072 % ungläubigen Türken Palästina erobert hatten, durften die Christen nicht mehr an den H. Orten beten. Die Türken mißhandelten sie und veruuehrteu die Kirche des H. Grabes und die andern H. Orte. Das schmerzte und empörte alle gläubigen Christen. Deshalb faßte Papst Urban Ii. den Plan zur Befreiung des H. Landes. Da erschien vor ihm ein frommer Mönch, Peter von Amiens, welcher eben von Jerusalem gekommen war. Er erzählte dem Papste, daß die Christen verfolgt und die H. Orte geschändet würden. In Jerusalem war ihm Jesus Christus selbst im Traume erschienen und hatte zu ihm gesagt: "Stehe aus, Peter, eile und rette mein Heiligtum, ich will meinen

3. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 55

1908 - Schleswig : Bergas
55 d. Syrien mit Palästina. 1. Syrien liegt zwischen dem Mittel- ländischen Meere und Arabien und ist ein Hochland. Durch eine lange Talsenke wird es in zwei Teile geteilt. Zwischen der Talsenke und dem Mittelländischen Meere liegt das Libanongebirge, auf dem noch Zedern wachsen. Der Boden Syriens ist wenig fruchtbar. Die Bewohner sind meist Mohammedaner. Die Hauptstadt Syriens, Damaskus (140 %. (£.), liegt in einem fruchtbaren Tale, von Obst- und Orangenhainen umgeben. Der schmale Küstenstrich zwischen dem Libanon und dem Mittelländischen Meere ist das alte Phönizien. 2. Der südliche Teil Syriens heißt Palästina. Es hieß früher das Land Kanaan, das gelobte Land, „das Land, darinnen Milch und Honig fließt". Als das Volk Israel in Kanaan wohnte, war letzteres sehr frucht- bar. Jetzt ist das Land verwüstet und nur schwach bevölkert. Der Jordan entspringt auf dem Libanon und fließt in der Talsenke nach Süden. Er durchfließt zuerst den See Merom, dann den fischreichen See Genezareth und mündet in das Tote Meer. Das Tote Meer liegt sehr tief. Sein Wasser ist sehr salzig, so daß keine Fische darin leben können. Der Jordan teilt Palästina in das West- und das Ostjordanland. Das Westjordanland hatte zur Zeit Christi drei Provinzen: Judäa, Samaria und Galiläa. Das Ostjordanland hieß Peräa. In Judäa liegt die Hauptstadt Jerusalem, die heilige Stadt. Sie liegt auf mehreren Hügeln und ist von hohen Mauern umgeben. Wo früher der Tempel stand, befindet sich jetzt die türkische Omarmoschee. Über dem heiligen Grabe ist eine Kirche errichtet. Östlich von Jerusalem führt eine Brücke über das Kidrontal nach dem Olberg. Der Garten Geth- semane liegt am Abhang des Olbergs. Südlich von Jerusalem liegt Bethlehem. Über der Geburtsstütte Jesu steht die Marienkirche. Am Jordan liegt Jericho. In Samaria wohnten die Samariter. Die Hauptstadt war Samaria. Südwestlich davon liegt Sichem. In Galiläa liegen die Orte Nazareth, Na in und Kana. Kaper- n a u m ist zerstört. Vierter Abschnitt. Afrika. (Dreimal so groß wie Europa, 30 Mll. qkm, 133 Mll. E.) 1. Afrika liegt südlich von Europa und hängt durch die Landenge von Suez mit Asien zusammen. Es grenzt im Norden an das Mittelländische Meer, im Osten an das Rote Meer und an den Indischen Ozean und im Süden und Westen an den Atlantischen Ozean. 2. Die Meere greifen fast gar nicht in den Erdteil ein; es ist deshalb schwer, in das Innere desselben einzudringen. Wir merken uns den Golf von Guinea (spr. ginea). Zu Afrika gehören die Inseln Madagaskar

4. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 11

1908 - Schleswig : Bergas
11 Landvolk erschlagen. Von der Zeit an kamen die Ungarn nie wieder nach Deutschland. Wegen seiner Tapferkeit nannte man Otto „den Großen". 3. Einige Jahre vor seinem Tode wurde Otto der Große ebenso wie Karl der Große vom Papste in Rom zum Kaiser über die gesamt'e Christenheit gekrönt. 12. Mohammed. (622) Mohammed wurde in Mekka geboren und war zuerst Kaufmann. Hernach gab er sein Geschäft ans und begab sich in die Einsamkeit, um hier- über Gott und die Unsterblichkeit nachzudenken. Kurze Zeit darauf trat er unter sein Volk und sagte, der Engel Gabriel sei ihm erschienen und habe ihm befohlen, eine neue Religion zu verkündigen. Mohammeds Lehre lautete: „Es ist nur ein Gott, Allah, und Mohammed ist sein Prophet." Viele glaubten seinen Worten und hingen ihm an, und so gründete Mohammed im Jahre 622 die mohammedanische Religion. Ihre Anhänger nennt man Mohammedaner, ihr Neligionsbuch Koran und ihre Andachtshäuser Moscheen. Um seine Religion weiter auszubreiten, sammelte Mohammed seine Gläubigen, bewaffnete sie und zwang die Gegner mit Gewalt, seine Lehre anzunehmen. Die mohammedanische Religion fand besonders bei den Türken Eingang. Mohammeds Leichnam liegt in Medina begraben. Mekka und Medina sind heilige Städte für die Mohammedaner, und jeder von diesen wallfahrtet einmal in seinem Leben nach Mekka, um ruhig sterben zu können. 12. Der erste Kreuzzug. (1099) 1. In früheren Zeiten wallfahrteten oft fromme Christen nach Jeru- salem, um am Grabe des Erlösers zu beteu. Niemand hinderte sie daran, solange die Araber im Besitz des heiligen Landes waren. Als aber die Türken, die Mohammedaner waren, das Land erobert hatten, wurden die Pilger beraubt, mißhandelt und manchmal sogar getötet. Dies schmerzte alle frommen Christen, besonders aber den Mönch Peter von Amiens lspr. amiäng), der in Palästina gewesen war und die Mißhandlungen seiner Glanbensbrüder mitangesehen hatte. Barfuß und mit entblößtem Haupte, das Pilgerkleid mit einem Stricke umgürtet, das Kreuz in der dürren Hand haltend — ritt Peter auf einem Esel von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt und schilderte dem Volke unter heißen Tränen die Leiden der christ- lichen Pilger. Jedermann war über die Türken empört. Der Papst berief eine Versammlung und sprach: „Auf, lasset uns die Ungläubigen aus dem heiligen Lande vertreiben!" Da rief alles Volk: „Gott will es! Gott will es!" Hohe und Niedere eilten herbei, um gemeinsam den Feind zu bekämpfen. Alle hefteten sich ein rotes Kreuz auf die rechte Schulter, weshalb man sie Kreuzfahrer nannte. 2. An die Spitze der Kreuzfahrer stellte sich Gottfried von Bouillon lspr. bnljong), ein edler, tapferer und frommer Herzog. Das ganze Christen- heer bestand im ersten Kreuzzug aus etwa 500000 Menschen. Die Kreuzfahrer zogen durch Ungarn und die Türkei und ließen sich bei Konstanti- nopel nach Kleinasien übersetzen. Doch hier entstand große Not. Durch

5. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 54

1908 - Schleswig : Bergas
54 Beduinen mit ihren edlen Pferden und ihren Kamelen. — Der westliche Küsten- strich Arabiens gehört zur Türkei. 2. Die Bewohner Arabiens sind Mohammedaner. In der Nähe des Roten Meeres liegen die Städte Mekka undmedina, die den Mohamme- danern besonders heilig sind. In Mekka wurde Mohammed, der Begründer der mohammedanischen Religion, geboren. Deshalb wallfahrten jährlich Tausende von Muselmännern hierher. In Medina ist Mohammed begraben. 3. Zu Arabien gehört die Sinaihalbinsel mit dem Sinaigebirge. 8. Die Asiatische Türkei. (Dreimal so groß wie Deutschland, 17 Mll. E.) Diese umfaßt die Halbinsel Kleinasien, Syrien, Armenien, Mesopotaniien und das westliche Küstengebiet Arabiens. Jerusalem mit der Omarmoschee. a. Kleinasien ist ein Hochland, dessen Ränder steil zu den Küsten herabfallen. Die Hochebene ist eine wasserarme Kalk- und Salzsteppe. Die steilen Küstenabhänge sind wasserreich und daher sehr fruchtbar. Hier gedeihen Wein, Südfrüchte und in den Wäldern Maulbeerbäume. In den westlichen Gebirgen gewinnt man Meerschaum und an der Westküste sischt man Bade- schwämme. Smyrna (200 T. E.) ist die Hauptstadt und treibt bedeutenden Handel. b. Armenien ist eine Hochebene um das Araratgebirge. Die bedeutendste Stadt ist Erz er um (spr. ersernm). Die Armenier sind Christen. c. Mesopotamien liegt zwischen Euphrat und Tigris. Es war früher sehr fruchtbar. Am Euphrat lag die Stadt Babylon und am Tigris Ninive. Die größte Stadt des Landes ist jetzt Mossnl.

6. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 4

1908 - Schleswig : Bergas
4. Die Ausbreitung der christlichen Kirche. Dem Befehl Jesu Christi gehorchend, gingen die Apostel in fremde Länder und predigten daselbst den Heiden das Evangelium. Diese nahmen die Lehre von dem lebendigen Gott im Himmel und seinem Sohne, dem Sünderheiland verschieden ans. Die einen verließen ihre Götter, glaubten an Gott und Jesum Christum und ließen sich taufen; sie wurden Christen. Die andern dagegen hielten an ihrem Götzendienst fest, noch mehr, sie be- mühten sich auch, die Nenbekehrten wieder zur Anbetung der Götzen zu be- wegen. Letzteres geschah anfangs durch freundliches Zureden. Als die Heiden aber sahen, daß dies vergeblich war. wandten sie Gewalt an: Durch Kerker, Schläge und Verstümmelung des Leibes wollten sie sie zum Abfall von Christo zwingen. Doch, auch dies half nichts; auch in den Stunden der größten Leiden ließen sich die Bekenner Jesu ihren Glauben nicht rauben. Deshalb entschlossen sich die ergrimmten Heiden, alle Christen zu töten und so das Christentum völlig auszurotten. Haufenweise wurden die Nenbekehrten verbrannt, ersäuft oder hingerichtet. Der römische Kaiser Nero ließ Christen in Felle wilder Tiere wickeln und von Hunden zerreißen : andre ließ er mit Pech bestreichen, an Pfähle binden und anzünden, damit sie als Fackeln die Nacht erleuchteten. Trotzdem blieben die meisten Christen dem Heiland getreu bis in den Tod; um ihres Glaubens willen gaben sie ihr Leben freudig als Märtyrer dahin. Diese Standhaftigkeit der Christen setzte die Heiden in große Verwunderung. Viele von ihnen meinten, das müsse ein starker, guter Gott sein, der den Seinen solche Kraft und Freudigkeit im Tode gebe — und wurden auch Christen. So kam es, daß sich das Christentum trotz der grausamen Verfolgungen immer mehr ausbreitete. Vom Lande Kanaan aus drang es in die übrigen Länder am Mittelländischen Meere und später auch nach England und Deutschland. 5. Die äußere Ordnung der christlichen Kirche. Anfangs gab es nur eine einzige christliche Kirche. Diese bestand ans sämtlichen getauften Christen; ihr Oberhaupt war der Papst, der in Rom wohnte. Die christlichen Länder waren in große Gebiete eingeteilt, an deren Spitze die Erzbischöfe standen. Diesen unterstanden die Bischöfe, welche die Aufsicht über kleinere Gebiete hatten. Die Hirten der einzelnen Gemeinden nannte man Priester. Wer die Taufe angenommen hatte und damit ein Glied der christlichen Kirche geworden war, der mußte sich ihren Ordnungen fügen. Geschah dies nicht, so wurden Kirchenstrafen über ihn verhängt. Ein solcher Mensch mußte z. B. eine gewisse Summe Geldes für wohltätige Zwecke hergeben. Die schwerste Kirchenstrafe aber war der Bann. Wurde ein Mensch vom Papste in den Bann getan, so erhielt er ein Schriftstück, Bannbulle genannt, in dem es hieß: „Ich verbanne dich ans der christlichen Kirche und übergebe dich dem ewigen Fluche. Wie ich dieser Kerze brennend Licht auslösche, so sollst du ausgelöscht sein ans dem Buche des Lebens." Diese schreckliche Strafe wurde natürlich nur selten und nur bei großen Vergehen angetvandt. Im Gegensatz hierzu wurde derjenige, der ein ganz

7. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 60

1908 - Schleswig : Bergas
60 11. Vor allem wünscht Kaiser Wilhelm, seinem Volke den Frieden zu erhalten. Zu diesem Zwecke hat er viele Reisen zu benachbarten Fürsten unternommen und dadurch die Freundschaft zwischen Fürsten und Völkern befestigt. Auch hält er fest au dem Dreibund, den schon sein Großvater, Kaiser Wilhelm I., mit dem Kaiser von Österreich und dem Könige von Italien geschlossen hat. 12. Unser Kaiser ist auch ein guter Christ. Fleißig besucht er den Gottesdienst, und unter seiner Regierung wurden schon viele neue Kirchen erbaut. Im Jahre 1898 unternahm er mit seiner Gemahlin eine Fahrt nach Palästina, um der Einweihung der Erlöserkirche in Jerusalem beizuwohnen und zugleich die heiligen Stätten zu besichtigen. 13. Durch seine eifrige Sorge für das Wohl des Volkes hat Kaiser- Wilhelm Ii. die Herzen aller seiner Untertanen gewonnen. Mit Freuden wird sein Geburtstag gefeiert, und in stiller Andacht wird jeden Sonntag in allen deutschen Kirchen für ihn und sein Haus gebetet. Ganz Deutsch- land schaut voll Liebe und Vertrauen zu ihm auf und wünscht ihm eine lange, gesegnete Regierung! 41. Kaiserin Auguste Biktoria und die kaiserliche Familie. 1. Kaiserin Auguste Viktoria wurde am 22. Oktober 1858 zu Dölzig in der Niederlausitz geboren, lebte aber vom elften Lebensjahr an in Primkenau in Schlesien. Ihr Vater war Herzog Friedrich von Schleswig-Holstein. Die junge Prinzessin wurde einfach erzogen. Oft sah inan die ganze Familie gemeinsame Spaziergänge und gemeinsame Spiele machen. Die Prinzessin lernte fleißig und gewissenhaft. Als sie nicht ganz 17 Jahre alt war, wnrde sie zu Primkenau konfirmiert. Nach ihrer Koufiruwtiou ging die Prinzessin oft in die Hütten der Armen und Kranken, um zu trösten und zu helfen. Einst begegnete ihr und ihrer Schwester eine arme, alte Frau, die eine schwere Karre schob. Als es bergan ging, konnte das Mütterchen mit der Karre nicht mehr vorwärts kommen. Da eilten die Prinzessinnen herbei und halfen der Frau die Karre weiter schieben. 2. Als die Prinzessin Auguste Viktoria zu einer anmutigen, tugend- haften und frommen Jungfrau heran- gewachsen war, erwählte sie der damalige Prinz Wilhelm zu seiner zukünftigen Gemahlin. Die Ver- mählung fand im Jahre 1881 zu Berlin statt. Bei ihrem Einzug in Berlin saß die liebliche Braut in einem goldschimmeruden Wagen, der von

8. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 11

1899 - Schleswig : Bergas
11 Landvolke erschlagen. Von der Zeit an kamen die Ungarn nie wieder nach Deutschland. Wegen seiner Tapferkeit nannte man Otto „den Großen". 3. Einige Jahre vor seinem Tode wurde Otto der Große ebenso wie Karl der Große vom Papste in Rom zum Kaiser über die gesamte Christenheit gekrönt. 12. Mohammed. (622) Mohammed wurde in Mekka geboren und war zuerst Kaufmann. Hernach gab er sein Geschäft ans und begab sich in die Einsamkeit, um hier- über Gott und die Unsterblichkeit nachzudenken. Kurze Zeit darauf trat er unter fein Volk und sagte, der Engel Gabriel sei ihm erschienen und habe ihm befohlen, eine neue Religion zu verkündigen. Mohammeds Lehre lautete: „Es ist nur ein Gott, und Mohammed ist sein Prophet." Viele glaubten seinen Worten und hingen ihm an, und so gründete Mohammed im Jahre 622 die mohammedanische Religion. Die Anhänger derselben nannte man Mohammedaner, ihr Neligionsbnch Koran und ihre Andachtshünser Moscheen. Um seine Religion weiter auszubreiten, sammelte Mohammed seine Gläubigen, bewaffnete sie und zwang die Gegner mit Gewalt, seine Lehre anzunehmen. Die mohammedanische Religion fand besonders bei den Türken Eingang. Mohammeds Leichnam liegt in Medina begraben. Mekka und Medina sind heilige Städte für die Mohammedaner, und jeder von diesen wallfahrtet einmal in seinem Leben nach Mekka, um ruhig sterben zu können. 13. Der erste Kreuzzug. (1099) 1. In früheren Zeiten wahlfahrteten oft fromme Christen nach Jeru- salem, um am Grabe des Erlösers zu beten. Niemand hinderte sie daran, solange die Araber im Besitze des heiligen Landes waren. Als aber die Türken, welche Mohammedaner waren, das Land erobert hatten, wurden die Pilger beraubt, mißhandelt und manchmal sogar getötet. Dies schmerzte alle frommen Christen, besonders aber den Mönch Peter von Amiens (spr. amiäng), welcher in Palästina gewesen war und die Mißhandlungen seiner Glaubensbrüder selbst mitangesehen hatte. Barfuß und mit entblößtem Haupte, das Pilgerkleid mit einem Stricke umgürtet, das Kreuz in der dürren Hand haltend — ritt Peter auf einem Esel von Dorf zu Dorf, vou Stadt zu Stadt und schilderte dem Volke unter heißen Thränen die Leiden der christlichen Pilger. Jedermann war über die Türken empört. Der Papst berief eine Versammlung und sprach: „Auf, lasset uns die Ungläubigen aus dem heiligen Lande vertreiben!" Da rief alles Volk: „Gott will es! Gott will es!" Hohe und Niedere eilten herbei, um gemeinsam den Feind zu bekämpfen. Alle hefteten sich ein rotes Kreuz auf die rechte Schulter, wes- halb mau sie Kreuzfahrer nannte. 2- An die Spitze der Kreuzfahrer stellte sich Gottfried von Bouillon (spr- buljong), ein edler, tapferer und frommer Herzog. Das ganze Christen- heer bestand im ersten Kreuzznge aus etwa 500 000 Meuscheu. Die Kreuzfahrer zogen durch Ungarn und die Türkei und ließen sich bei Konstanti- nopel nach Kleinasien übersetzen. Doch hier entstand große Not. Durch

9. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 55

1899 - Schleswig : Bergas
55 fließt". Als das Volk Israel in Kanaan wohnte, war letzteres sehr frucht- bar. Jetzt ist das Land verwüstet und nur schwach bevölkert. Der Jordan entspringt auf dem Libanon und fließt in der Thalsenke nach Süden. Er durchfließt zuerst den See Merom, dann den fischreichen See Genezareth und mündet in das tote Meer. Das tote Meer liegt sehr tief. Das Wasser desselben ist sehr salzig, so daß keine Fische darin leben können. Der Jordan teilt Palästina in das West- und das Ostjordanland. Das Westjordanland hatte zur Zeit Christi drei Provinzen: Judäa, Samaria und Galiläa. Das Ostjordanland hieß Peräa. In Judäa liegt die Hauptstadt Jerusalem, die heilige Stadt. Sie liegt auf mehreren Hügeln, und ist von hohen Mauern umgeben. Wo früher der Tempel stand, befindet sich jetzt die türkische Omar-Moschee. Über dem heiligen Grabe ist eine Kirche errichtet. Östlich von Jerusalem führt eine Brücke über das Kidronthal nach dem Ölberge. Der Garten Geth- semane liegt am Abhange des Ölberges. Südlich von Jerusalem liegt Bethlehem. Über der Geburtsstütte Jesu steht die Marienkirche. Am Jordan liegt Jericho. In Samaria wohnten die Samariter. Die Hauptstadt war Samaria. Südwestlich davon liegt Sich ein. In Galiläa liegen die Orte Nazareth, Nain und Kana. Kaper- naum ist zerstört. Vierter Abschnitt. Afrika. (Dreimal so groß wie Europa, 30 Mll. qkm, 180 Mll. E.) 1. Afrika liegt südlich von Europa und hängt durch die Landenge von Suez mit Asien zusammen. Es grenzt im Norden an das mittelländische Meer, im Osten an das rote Meer und an den indischen Ocean und im Süden und Westen an den atlantischen Ocean. 2. Die Meere greifen fast garnicht in den Erdteil ein; es ist deshalb schwer, in das Innere desselben einzudringen. Wir merken uns den Golf von Guinea (spr. ginea). Zu Afrika gehören die Inseln Madagaskar und Sansibar im indischen Oceane und Madeira (spr. madera), die kanarischen Inseln und Sankt Helena im atlantischen Oceane. 3. Das Innere Afrikas ist vorherrschend Hochland. In Nordafrika erheben sich in der Nähe der Küste einzelne Gebirge über das Hochland. Im Nordwesten liegt das Atlasgebirge, im Osten das Alpenland von Abessinien, im Westen das Kamerun- und das Konggebirge. 4. Von den Flüssen Afrikas fließen der Nil in das mittelländische Meer, der Sambesi in den indischen Ocean und der Oranje, der Kongo, der Niger, der Senegal und der Gambia in den atlantischen Ocean. Die größten Seen im Innern sind der Tsad-, der Viktoria-, der Tanganjika- und der Njassa-See. 5. Afrika hat ein sehr heißes Klima.

10. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 32

1899 - Schleswig : Bergas
2. Am 18. Januar 1701 fanb die feierliche Krönung zu Königsberg statt. Daselbst versammelten sich im Saale des Königlichen Schlosses viele hohe Beamte. Als alle beisammen waren, erschien der prachtliebenbe König, geschmückt mit einem prächtigen Purpurmantel, und stieg den Thron hinauf. Beamte knieten vor ihm nieder und übergaben ihm die königlichen Abzeichen. Die Königskrone setzte sich Friedrich selbst aufs Haupt. Dann nahm et das golbene Zepter in die rechte, den Reichsapfel in die linke Hand und ließ sich von den Anweseuben den Eib der Treue schwören. Hierauf begab er sich zur Königin, führte sie auf den Thron und krönte sie ebenfalls. Alsbann ging es zur, Kirche. Hier salbte der Bischof den König und die Königin mit geweihtem Ol an Stirn und Hanbgelenk und rief aus: „Gott salbe unsern König und unsere Königin mit dem heiligen Geiste!" Alles Volk aber rief: „Amen, Amen! Glück zu dem Könige! Glück zu der Königin!" Glocken- geläute und Kanonenbonner verkünbigten den Leuten braußen, daß Friedrich jetzt König sei. 3. Der Krönungstag sollte für ganz Königsberg ein frenbiger Tag werben. Deshalb wurde auf dem Marktplatze daselbst ein großer Ochse, welcher mit Schafen, Rehen, Hasen und Geflügel angefüllt war, gebraten und unter die Leute verteilt. Aus zwei Springbrunnen strömte roter und weißer Wein für das Volk. Auch wurden golbene und silberne Münzen im Werte von 18 000 Jt> unter die Leute verteilt. 4. König Friedrich I. wurde vou allen seinen Unterthanen wegen seiner Freundlichkeit und Gutmütigkeit geliebt. Er gründete die Universität zu Halle
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